Studie: Arbeitsreport 2024

Vier Zukunftstrends für eine bessere Arbeitswelt

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Wie’s gelingen kann, damit New Work nicht scheitert

Die Medienanalyse, die dieser Studie zugrunde liegt, zeichnet ein ernüchterndes Bild von der aktuellen Arbeitswelt. Ob Job-Zufriedenheit, die Loyalität zum Arbeitgebenden oder die mentale Gesundheit – all dies ist auf einem historischen Tiefstand. Höchste Zeit also, das Ruder rumzureißen. Vier Zukunftstrends weisen in eine bessere Arbeitswelt.

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Beschreibung

Der große Shi(f)t: Rebellion gegen schlechte Arbeitsbedingungen

In dem zwölfmonatigen Erhebungszeitraum dieser Studie wurde die deutsch- und englischsprachige Medienlandschaft hinsichtlich relevanter Begriffe in Bezug auf die Arbeitswelt analysiert. „Great Resignation“ und „Big Quit“ – auf deutsch „das Große Kündigen“ – führen dabei die Hitliste der aktuellen Trendbegriffe an. Sie tauchen überrepräsentiert in 30.817 Online-Artikeln im deutsch- und englischsprachigen Raum auf und stehen für die Unzufriedenheit der Menschen mit den vorherrschenden Bedingungen in der Arbeitswelt. Die Konsequenz: 40 Prozent der Arbeitnehmenden global wollen in naher Zukunft ihren Job kündigen (World Economic Forum 2023).

Das Glossar des Grauens: Neue Begriffe für die unschöne, neue Arbeitswelt

Die Eruptionen auf den Arbeitsmärkten zeigen sich in zahlreichen, neuen Begriffen, die in dieser Studie erfasst und in Form ihrer medialen Verbreitung gezählt wurden. Je häufiger ihre Nennung, desto größer ist ihre Relevanz als Trendindikatoren. Im Folgenden eine kleine Auswahl:

  • Quiet Quitting: Gerade noch so viel im Job tun, wie unbedingt nötig ist, um nicht aufzufallen und gefeuert zu werden.
  • Job-Ghosting: erst gar nicht zum Bewerbungsgespräch kommen oder von heute auf morgen ohne Ankündigung nicht mehr am Arbeitsplatz erscheinen.
  • Climate Quitting: aus ökologischen Gründen den Job kündigen, wenn das Unternehmen ein umweltschädigendes Geschäftsmodell hat oder Greenwashing betreibt.

 

Die große Transformation: Vier Zukunftstrends für eine bessere Arbeitswelt

Alle Begriffe und Zukunftsthemen, die in dieser Studie mit der Trendfrüherkennungs-Methode FirstSignals® erfasst wurden, belegen einen kulturellen wie strukturellen Umbruch der Arbeitswelt. Vier Zukunftstrends liefern dabei Impulse für eine positive Transformation.

  1. Passion Economy: Im Streben nach sinnstiftender Arbeit orientieren sich Menschen in ihrer Karriere immer stärker an ihren Werten, individuellen Talenten und Passionen. Das macht Solo-Selbstständigkeit oder die Mitarbeit in NGOs für viel mehr Menschen attraktiv. Für Unternehmen bedeutet das verschärften Wettbewerb um Top-Talente.
  2. Polywork: Teilzeit, Vier-Tage-Woche, Paid Time Off, Me Work, Job Sharing, Workation. Die Jobstrukturen werden diverser. Wer als Arbeitgebender attraktiv bleiben will, muss diese Vielfalt ermöglichen.
  3. Job-Crafting: Hinter dem Begriff steht die Möglichkeit, Menschen den Job nach ihren individuellen Bedürfnissen gestalten zu lassen. In Verbindung mit besser Bezahlung erhöht dies die Attraktivität jener Berufe, wo die größten Probleme und der größte Mangel herrschen: Pflege, Gesundheit, Bildung, Versorgung.
  4. New Leadership: Eine bessere Arbeitswelt benötigt einen besseren Führungsstil. Charismatische Führung gilt heute als „Toxic Leadership“. New Leadership hingegen bedeutet, Macht abzugeben, Unterstützung anzubieten und Verantwortung zu übertragen. Nahbarkeit, Empathie und Verletzlichkeit gelten nicht länger als Schwächen, sondern Führungsstärken.

Studiendesign: Die FirstSignals®-Methode

Die Themen- und Trendfrüherkennungsmethode FirstSignals® basiert auf einer fokussierten Medienrecherche und identifiziert laufend neue Themen und Trends. Diese basieren auf dem Aufkommen neuer Narrative in Form von Buzzwords. Dazu werten erfahrene Analyst*innen täglich inhalts- und meinungsstarke Artikel von globalen Leitmedien nach solchen neuen Buzzwords aus. Zusätzlich wird ein qualitatives Panel von Top-Onlinemedien ausgewertet. Alle Medientitel repräsentieren redaktionelle Schwerpunkte in den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft, Politik oder Technologie.  Aus dem FirstSignals®-Fundus von inzwischen über 3.000 Begriffen wurden 42 aktuelle Trend- oder Zukunftsbegriffe im Bereich Human Resources identifiziert, die neue Entwicklungen in der Arbeitswelt repräsentieren. Diese wurden über den Zeitraum eines Jahres getrackt und ausgewertet.

Mittels KI-gestütztem Text Mining und Topic Mapping wurden darüber hinaus die 10 dominierenden Top-Themen der Arbeitswelt identifiziert, die im Kontext von Veränderung, Innovation und Zukunft medial die größte Relevanz haben.

Über die Autoren

Oliver Heyden ist als Chief Strategy Officer bei pressrelations beschäftigt, einem internationalen Anbieter für cross-mediale Medienbeobachtung und Medienanalyse mit Hauptsitz in Düsseldorf. Im Rahmen seiner Tätigkeit entwickelte er die Trendfrüherkennungsmethode FirstSignals® zur Identifizierung von Zukunftsthemen und zur Erstellung von Trend-Prognosen, die aktuell u.a. von der Handelsblatt Media Group verwendet wird.
oliver.heyden@pressrelations.de


Andreas Steinle
ist Gründer und Geschäftsführer der in Frankfurt ansässigen Zukunftsinstitut Workshop GmbH, einer kreativen Strategieberatung im Bereich Zukunftsforschung. Als Innovationsberater wurde er 2016 in den internationalen „Curiosity Council“ des Wissenschafts- und Technologiekonzerns Merck berufen. Seitdem hat er mehrere Studien zur „work related curiosity“ begleitet und zahlreiche Neugier-Methoden entwickelt.
a.steinle@zukunftsinstitut-workshop.de

 

 

 

Andreas Steinle spricht über die vier Zukunftstrends für eine bessere Arbeitswelt aus seinem Arbeitsreport 2024 und geht durch viele spannende Perspektiven und Aussichten.

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