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Methoden-Kategorie Curiosity

Hallo Zukunftsgestalter*innen!

Wir arbeiten gerade an so einigen Projekten, die mit Zukunft zu tun haben. Das ist für uns nicht ungewöhnlich und womöglich liest sich so ein Einleitungssatz sogar banal, wenn man den Absender dieses Newsletters bedenkt. Doch während die meisten unserer Projekte damit zusammenhängen, Zukunft zu gestalten (Workshops zur Verbesserung der Zusammenarbeit, Strategie-Sparrings zur Veränderung des Geschäftsmodells, Future Journeys und Trendexpeditionen zum Aktivieren des Macher*innen-Modus), bemerken wir in den letzten Jahren eine zarte Zunahme an Projektanfragen, die darauf abzielen, explizit Zukunft zu verstehen und zu imaginieren – ohne direkt über Handlungen nachzudenken. Wir verstehen, dass diese Projekte im Vergleich zum praxisorientierten Pendant intuitiv weniger Anklang finden oder bei Budget-Verantwortlichen schwerer zu verargumentieren sind (Was soll uns das bringen? Oder: Welcher greifbare Nutzen entsteht daraus, nur nachzudenken? Oder: Haben wir wirklich Zeit für Zukunftsspielereien? etc. etc.). Und schließlich haben auch wir in unserem Namen (Zukunftsinstitut WORKSHOP) eine dezidierte Praxisorientierung und den Wunsch zur Zukunftsgestaltung manifestiert. Warum es sich dennoch lohnt, manchmal „nur“ über Zukunft nachzudenken statt gleich zu handeln, erörtern wir in diesem Newsletter.

🔥 Wenn alles schief geht
Wie oft nehmt ihr euch im (Arbeits-)Alltag Zeit, um über Zukünfte – im Plural – nachzudenken? Wenn wir über unsere oder die strategische Zukunft unserer Organisation nachdenken, zeichnen wir oftmals einen Weg vor, den wir dann befolgen (wollen). Doch das gelingt nicht immer. Immer wieder kommen uns Ereignisse in die Quere, die wir vorher nicht erwartet haben. Wir müssen umdisponieren. Mit der Agilität ist bereits ein Mindset in die Arbeitswelt eingezogen, dass uns etwas entspannter damit umgehen lässt, wenn wir auf unerwartete Ereignisse kurzfristig reagieren müssen. Das ist auch gut so. Doch gäbe es neben der von uns agil eingeschlagenen Kurskorrektur noch weitere Alternativwege? Das ist eine rein theoretische Überlegung. Und wir verstehen, dass für diese im stressigen Arbeitsalltag nicht immer Zeit ist. Aber was wäre, wenn wir uns dennoch den Raum gäben, um über Alternativen nachzudenken? Um mögliche Hindernisse und unsere Reaktionen – im Plural – darauf im Kopf durchzuspielen? Wer bereits zu Projektbeginn hofft, dass ein bestimmtes Ereignis auf dem Weg zum Ziel nicht eintritt, sollte sich ganz besonders ausführlich mit diesem Ereignis beschäftigen. Und über eine Vielzahl an Reaktionsmöglichkeiten nachdenken. Das geht einen Schritt weiter als Agilität oder Resilienz. Wer so denkt, schult die eigene Antifragilität.

Dieser Newsletter soll kein Plädoyer für Paranoia werden. Neben der produktiven Auseinandersetzung mit potenziellen Bedrohungen gibt es ein weiteres und noch viel wichtigeres Feld des Zukunftsdenkens. Dieses betreten wir durch eine Frage:

💭 Was wäre, wenn…? 
Was wäre, wenn wir öfter „was wäre, wenn…“ fragten? Eine Antwort auf diese Frage liefert X, eine Tochter von Alphabet, die sich der Erkundung radikal guter Zukünfte verschrieben hat. Das Ziel des Unternehmens ist es, Moonshots umzusetzen. Unter einem Moonshot versteht X eine Lösung, die 1. auf ein Problem von Millionen von Menschen reagiert, die 2. mit einem technologischen Durchbruch beginnt, der für eine in fünf bis zehn Jahren liegende Zukunft hoffnungsvoll stimmt, und die 3. durch ein aus heutiger Sicht Science-Fiction-artiges Szenario beschrieben werden kann. Dabei wird bei X täglich über alternative Zukünfte nachgedacht. Denn statt einer 10-prozentigen Verbesserung soll mit einer Lösung der zehnfache Impact erwirkt werden. Welche Fragen das Team hinter X sich so stellt? Z.B. diese: Was wäre, wenn wir Pflanzen wie Bücher lesen könnten?Was wäre, wenn wir den Ozean schützen und gleichzeitig die Weltbevölkerung nachhaltig ernähren könnten? Und: Was wäre, wenn Lichtstrahlen globalen Zugang zu schnellem, bezahlbarem Internet ermöglichen könnten? Das Lesen solcher Fragen öffnet den Kopf. Vor dem inneren Auge breiten sich ganze Zukunftswelten aus, die von uns erkundet – und umgesetzt – werden wollen.

Ihr tut euch noch schwer in der Imagination? Kein Problem. Schickt uns einfach eure: „Was wäre, wenn…?“-Fragen als Antwort auf diese Mail zu und wir schicken euch mindestens eine mögliche Antwort darauf zurück. So können wir gemeinsam mögliche (Geschäfts-)Felder aufdecken. Denn wer das „Was wäre, wenn…?“- Feld betritt, betritt die Welt der Spekulation. Diese Welt eröffnet uns nicht eine, sondern viele Zukünfte. Wer spekuliert, spielt sich frei.

🧠 Wenn Antworten fehlen
Egal, ob ein Projekt anders verläuft als geplant oder ob wir überlegen, wie wir unser Portfolio strategisch diversifizieren können: Oftmals bringen uns zehn naive Fragen weiter als eine komplizierte Antwort. Das merken wir immer wieder, wenn wir unsere Kund*innen in Beratungsprojekten und Methodenworkshops bitten, ein Question Storming mit uns durchzuführen. Dabei fokussieren wir z.B. eine Trendentwicklung oder ein Projekt und lassen dazu keine Antworten, sondern so viele Fragen wie möglich aufschreiben. Dabei schöpfen die Menschen idealerweise aus dem vollen stilistischen Fragenspektrum der W-Fragen, die ihr vielleicht noch aus eurer Schulzeit kennt: wer, wo, wie, warum, wann. Wir empfehlen dabei immer wieder, jene Frage zu stellen, die uns Zukunft ermöglicht. Sie beginnt –  (wenn ihr aufmerksam gelesen habt, wisst ihr, was jetzt kommt) – mit: Was wäre, wenn…? Das Question Storming ist übrigens Teil unserer Curiosity Methoden. Die Neugier wandelt sich immer mehr zur essenziellen Innovationsressource. Auf unseren Social-Media-Kanälen steht diese bei uns noch einen Monat lang im Fokus. Folgt uns gerne auf Instagram oder LinkedIn, um mehr über Neugier zu lernen.

Was wäre, wenn ihr uns schreibt? Bitte tut das, wenn ihr in puncto Zukunft mehr Fragen als Antworten habt.

Beste Zukunftsgrüße sendet euch

euer Newsletter-Team von Zukunftsinstitut Workshop

🗓 Save the Dates
Was wäre, wenn wir klimafreundlicher wirtschaften könnten? Dieser Frage widmen sich Susanne und Vitalia am 28.06.2023 in unserem Future-Skill-Onlineseminar: Design Thinking the Planet. Was wäre, wenn wir Warm-ups systematisch in unserer Arbeit einsetzen würden? Am 13.06. geht das Future-Skill-Training zum Thema Creative Mindset aufgrund der großen Nachfrage bereits in die dritte Runde. Moderiert wird es von Christiane und Susanne in unserem Workshop Loft in Frankfurt. Und was wäre, wenn wir spielerisch zu Innovation kämen? Um das Thema Spiel geht es beim nächsten Lunch before Innovation mit Vitalia am 01.06., wie immer in der Mittagspause um 12:15 Uhr. Wir freuen uns auf euch.

⚫️ ⬛️ Alles, was ihr für eine gute Zukunft braucht.