Liebe Zukunftsoptimist*innen,
falls der ein oder die Andere sich mit dieser Anrede nicht angesprochen fühlt, mag dies zu Recht an der weltpolitischen Lage liegen. Zukunftsoptimist*in zu sein, ist gerade nicht so einfach. Umso wichtiger ist es, den Fokus auf jene Entwicklungen zu legen, die uns aus guten Gründen hoffen lassen: auf ein besseres Miteinander in der Gesellschaft, in Unternehmen und in Teams. Und das nicht nur, weil diese Botschaft in die Weihnachtszeit passt, sondern weil sich in den letzten beiden Jahren Grundlegendes verändert hat. Der Megatrend Individualisierung, unser Trendfokus zum Jahresabschluss, zeigt sich von seiner schillernden Seite.
Die Pandemie der Güte
Ausgerechnet die Corona-Pandemie hat offensichtlich zu mehr Selbstlosigkeit und Zusammenhalt geführt. Sie war eine Art Trainingslager für Solidarität. Wissenschaftler*innen untersuchen im Auftrag der Vereinten Nationen in mehr als 150 Ländern die Gefühlslage der Menschen und fassen die Ergebnisse im World Happiness Report zusammen. Covid-19 hat demzufolge nicht nur Leid gebracht, sondern eine Zunahme an sozialer Unterstützung. Verglichen mit den Jahren 2017 bis 2019 hat sich die Hilfsbereitschaft fremden Menschen gegenüber verdoppelt. Ebenfalls ist die Bereitschaft zu spenden und ehrenamtlich zu arbeiten höher. In Deutschland haben sich laut Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse 2021 rund 16,2 Millionen Menschen in Hilfsorganisationen, kirchlichen Einrichtungen und Sportvereinen engagiert – ein Plus von 34 Prozent gegenüber 2011.
⬛️ Wie hat sich Solidarität in diesem Jahr in eurer Arbeit bemerkbar gemacht?
Das ICH braucht das WIR
Es gibt gute Gründe für die gestiegene Hilfsbereitschaft. Gerade, weil so viel Krise herrscht. Helfen ist ein Ventil für die Ohnmacht, die man angesichts von Krieg und Klimakrise spürt. Wer hilft, erfährt Selbstwirksamkeit und ein Gefühl von Zusammengehörigkeit. Damit blicken wir optimistischer in die Zukunft. Insbesondere den jungen Generationen ist der Zukunftsoptimismus abhanden gekommen. Die 18- bis 34-Jährigen wünschen sich laut einer repräsentativen Umfrage der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen ein Leben im Gestern. Ein Leben in vergangenen Zeiten wäre für sie attraktiver. Während nur 44 Prozent die Zukunft bevorzugen, waren dies vor knapp einem Jahrzehnt in einer ähnlichen Befragung 70 Prozent. »Das ist wirklich neu und sehr ungewöhnlich«, so der wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Ulrich Reinhardt. Es erklärt, warum für die Generation Z alle Fragen rund um die eigene Identität von so großer Bedeutung sind. Es fehlt das Identifikationsangebot einer gemeinsamen, positiven Zukunft. Die jungen Generationen suchen es im Purpose der Unternehmen. Sie suchen das WIR im ICH.
⬛️ Welchen Sinn bietet eure Organisation den eigenen Mitarbeitenden und Bewerber*innen?
SelbstWIRksamkeit für Adaptivität
Das WIR zu erfahren, lässt nicht nur das persönliche Glückslevel steigern und drohende Identitätskrisen abwehren. Mehr Teamplay hilft Gesellschaften und Unternehmen dabei, sich in Zeiten der Unsicherheit an neue Entwicklungen anzupassen. Eine einzelne Führungskraft ist einfach nicht in der Lage, all die Veränderungen zu erkennen und zu verstehen, die sich um sie herum abspielen. Daher muss sie Führungsverantwortung auf viele Schultern im Unternehmen aufteilen. Je diverser diese Schultern sind, umso besser. Für innovative Lösungen braucht es Perspektivenvielfalt und damit ausgeprägte Individualität, – die nur dann einen Mehrwert erzeugt, wenn wir uns mit Offenheit und auf Augenhöhe begegnen.
⬛️ Welche Perspektiven wollt ihr in Zukunft stärker in Entscheidungen einfließen lassen?
Erzeugen wir also die Good News, die wir so dringend brauchen, einfach selbst. Durch mehr WIR im ICH. Wir freuen uns daher diesmal besonders, von euch zu hören. Setzt euch zu uns ans vorweihnachtliche Lagerfeuer. Wie sorgt ihr für Gemeinschaft in einer Gesellschaft der kuratierten Individualität? Und wenn ihr auf dem Laufenden bleiben wollt, was sich rund um den Megatrend Individualisierung tut, folgt uns am besten bei Instagram oder LinkedIn.
Eurer Team von Zukunftsinstitut Workshop
🎉 Team-Erfolg: In diesem Newsletter findet ihr drei Fragen, die ihr im nächsten Teammeeting nutzen könnt, um eine kleine Retrospektive rund um die Wir-Kultur in eurer Arbeit durchzuführen. Ihr wollt euch mehr Zeit für euch nehmen? Ein ganz konkreter Ansatz, um das WIR in eurem Team zu stärken, ist unser neu entwickeltes Format Team-Time. Wir sorgen dafür, dass ihr auf das zurückliegende Jahr mit dem nötigen Team-Zusammenhalt und wohlverdienten Respekt blickt, um voller Gemeinschaftssinn und Motivation einen starken Start in 2023 hinzulegen.