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Jetzt aber wirklich, wirklich

Der 1. Mai, unter dem Gewerkschaftsmotto „GeMAInsam Zukunft gestalten“ liegt grade hinter uns. Ein guter Grund, darüber nachzudenken, wie wir besser zusammenarbeiten können. Im Monat Mai stellen wir deshalb den Megatrend New Work in den Mittelpunkt.
Wissen wir eigentlich, was wir wirklich, wirklich wollen?

In dieser Fragestellung steckt die eindringliche Fokussierung auf das, worauf es in der Arbeit ankommen sollte: unsere Bedürfnisse, Talente und Passionen. Zumindest laut Frithjof Bergmann, dem Ur-Vater der New-Work-Bewegung. Er sah in der Besinnung auf das, was wir wirklich, wirklich wollen, eine Chance zum selbstbestimmten Arbeiten, als viele Fabrikarbeiter durch die Automatisierung in den 1970er Jahren ihren Job verloren. In sogenannten New-Work-Zentren sollten sie dabei unterstützt werden, sich einen neuen Beruf nach ihren Wünschen und Vorstellungen zu erfinden. Bergmann war seiner Zeit voraus. Die New-Work-Zentren wurden nie gegründet. Doch die Idee von New Work war in die Welt gesetzt. 50 Jahre später können wir sie wahr werden lassen.
New Work – jetzt aber wirklich, wirklich

In aller Munde ist der Begriff „New Work“ spätestens, seitdem die Digitalisierung rapide voranschreitet. Nicht zuletzt die Jahre der Pandemie haben den Wandel hin zu agileren, flexibleren und individuelleren Arbeitsmodellen beschleunigt. Home Office und Remote Work wurden dort ermöglicht, wo es zuvor undenkbar erschien. Die starre 40-Stunden-Arbeitswoche mit festen Arbeitszeitintervallen wurde vielerorts aufgebrochen, um neue Wege auszuprobieren. Darin liegt womöglich die größte Chance dieser Tage: Wir können das Arbeiten innovieren. Und wie das bei Innovationen so ist: Es muss nicht immer gleich funktionieren. Wir dürfen, ja, wir müssen scheitern, um herauszufinden, was funktioniert. Dabei sollten wir uns von den vielen Experimenten da draußen inspirieren lassen

  • Die Bielefelder Digital-Beratung Rheingans („New Work Arbeitgeber 2021“) hat erfolgreich den 5-Stunden-Arbeitstag bei gleichem Gehalt eingeführt.
  • Das Berliner Start-up Einhorn, das vegane Kondome herstellt, bezahlt seinen Mitarbeitenden Therapiestunden, um die mentale Gesundheit zu stärken.
  • Als erste Bäckerei hat sich das Traditionsuntenernehmen Leonhardt zu einem New-Work-Vorreiter entwickelt und ein flexibles Arbeitszeitenmodell entwickelt.
  • Das Berliner Brandschutzunternehmen hhpberlin setzt auf selbstorganisierte Teams und themenorientierte Führung nach dem Motto: „Mache dir ein Thema zu eigen und bringe es voran.“

Ist das alles wirklich, wirklich umsetzbar?

New Work ist kein Universalrezept: Was dem einen Unternehmen hilft, muss für ein anderes noch lange nicht brauchbar sein. Dass die Arbeitswelt sich wandeln muss, weil sich die Welt ändert, steht außer Frage. Es handelt sich dabei auch um kein Privileg für Digital- und Kreativagenturen. Im Gegenteil: Den größten Handlungsbedarf gibt es in den klassischen Organisationen. Doch auch da gibt es Bewegung. So bietet Litauen künftig Angestellten des Öffentlichen Dienstes mit kleinen Kindern die 4-Tage-Woche an. Damit New Work gelingen kann, brauchen wir Methoden nicht um der Methoden Willen. Wir benötigen Methoden zur Förderung eines Mindsets, das neue Arbeit ermöglicht. Dieses Mindset fächert sich in verschiedene Dimensionen auf. Die wichtigsten sind:

  • Flexibilität hinsichtlich Arbeitsort und -zeiteinteilung
  • Agile Arbeisstrukturen für dynamische Prozesse
  • Flache Hierarchien und das Führen über Rollen
  • Sinnstiftung für ein erfülltes (Arbeits-)Leben

Die Vereinbarkeit von Beruf und Sinn
Die jüngste Arbeitsplatzstudie von EY brachte ein ernüchterndes Ergebnis zutage: Nur 22 Prozent aller Arbeitnehmer’innen fühlen sich ihrem Arbeitgeber sehr eng verbunden – ein Rekordtief. Es geht um nichts anderes, als um die Vereinbarkeit von Beruf und Sinn. Unternehmen, die nur Geld bieten, aber keine Identifikation, sind die großen Verlierer. Wer daran arbeiten möchte, findet auf unserer Website mit den Purpose-Methoden aus unserem umfangreichen Methodenbaukasten einen guten Einstieg. Und wer sich und sein Team in einer agilen Arbeitsweise trainieren möchte: Am 28. Juni 22 findet unser nächstes Methoden-Training Design Thinking Speed Run statt (digital). Euer Innovationsmindset könnt ihr den kostenlosen Lunch before Innovation fördern.

Noch viel mehr Inspiration zum Thema gibt es im Laufe des Megatrendmonats Mai auf unseren Kanälen. Behaltet auch gerne unseren Blog und unsere Instagram und Linked In-Veröffentlichungen im Auge, denn dort werden wir in vielfältiger Form über New Work-Pionier*innen und über unsere eigenen Erfahrungen berichten.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Wir freuen uns darauf, mit euch in einen Dialog zu gehen und euch auf eurem Weg zu einer New-Work-Organisation zu begleiten.